Die Anamur-Festung in Mersin
Sehr gut erhalten und damit sehr sehenswert ist die Anamur-Festung. Sie liegt zwischen zwei geschwungenen Sandstränden. Damit bietet sie die Möglichkeit einen wunderbaren Blick auf die ganze Küste zu erhaschen. Die Festung ist eigentlich ein als Kastell, das im Mittelalter von Kreuzrittern gebaut wurde. Im weiteren Verlauf wurde es jedoch zu einem Symbol für die osmanische Macht und wird damit mit einer besonderen Bedeutung belegt.
Ein weiteres Highlight dieses Ortes ist die Einrahmung des Kastells durch eine Bananenplantage. Damit befindet sich Anamur einige Kilometer landeinwärts in den Bergen. Im Westen dieser Stätte befindet sich ein sehr schöner Sandstrand mit Ruinen aus dem antiken Anamorium. Diese verfügen über zwei Schutzwälle, ein Theater, ein Odeon, ein Bad und eine Nekropole. Die Anlage der Burg hat eine Breite von 240 Metern und eine Länge von 170 Metern. Im Osten und im Norden der Burg befindet sich ein Wassergraben, der mit dem Meer verbunden ist. Der Eintritt durch das Haupttor kann an der Ostseite neben dem Hauptturm erfolgen.
Im Nordwesten liegt außerdem auch ein anderes Tor, das die Bauinschrift trägt. Innen trifft der Besucher auf drei Höfe, die jeweils durch eine Mauer getrennt sind. Gewaltige Außenmauern zeigen sich mit 36 runden und eckigen Türmen. Betrachtet man den Grundriss des Hauptturms entdeckt man zwölf Ecken. Die Mauern sind zweistöckig und mit Zinnen und Schießscharten verziert. Treppen und Gänge sind oftmals verwirrend, fuhren aber durch die Burg. Aus den Zeiten der Burgherren stammen auch noch die integrierten Stallungen, Wohnräume, Lagerräume und eine sogar Moschee. Diese Moschee zeigt Merkmale der osmanischen Architektur des 16. Jahrhunderts.
Die Burg entstand im dritten Jahrhundert nach Christus und diente zunächst als römische Festung. Durch Ausgrabungen aus dem Jahr 1988 weiß man, dass die Burg mit Mosaikfußböden ausgestattet war. Bäder und Wohnhäuser wurden wohl so eingerichtet. Die Herrschaft des Königreichs Kleinarmenien errichtete die Burg dann wieder neu. Dann wurde sie 1375 von den Karamanoğulları übernommen. Im 14. Jahrhundert baute man sie dann weiter aus. Eine Inschrift an der Nordseite erinnern noch heute an den Erbauer Karamanoğlu Alâeddinoğlu Mehmedoğlu Sultan İbrahim. Danach herrschten die Osmanen eine Weile über das Bauwerk und bauten es im 19. Jahrhundert nochmals aus.