Milet – Der antike Ort
Milet ist eine von mehreren antiken Ortschaften in der näheren Umgebung von Kusadasi. Einer alten griechischen Sage nach wurde Milet von Kretern gegründet und von Sarpedon, einem Helden des Trojanischen Krieges, besiedelt. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass bereits zur Bronzezeit Menschen auf dem Gebiet von Milet lebten.
Im 8. Jahrhundert v. Chr. stieg Milet zu einer bedeutenden Hafenstadt auf und unterhielt rege Handelbeziehungen mit dem Orient. Zeitweise besaß die Stadt die Seeherrschaft über die Ägäis. In dieser Phase gründete Milet rund 80 Kolonien. Als es im 7. Jahrhundert v. Chr. jedoch zu immer mehr Konflikten zwischen den Städten an der Westküste Kleinasiens und den benachbarten Reichen Lydien und Persien kam, geriet Milet ins Kreuzfeuer. Die Stadt wurde erst von den Lydern erobert, dann von den Persern. Schließlich zettelte Milet im 5. Jahrhundert v. Chr. einen Aufstand gegen die Perser an, der scheiterte. Infolgedessen wurde die Stadt zerstört.
Nach dem Wiederaufbau ging die wechselhafte Geschichte Milets weiter. Unter römischer Herrschaft verlor die Stadt zwar an Bedeutung, doch entwickelte sich in ihr eine der frühesten christlichen Gemeinden, so dass sie auch im Neuen Testament Erwähnung findet. In Osmanischer Zeit residierten zeitweise die Fürsten von Mentesche in Milet, die einige prachtvolle Gebäude errichteten. Die endgültige Verlandung des Hafens von Milet besiegelte auch das endgültige Ende der Stadt.
Heute können Besucher die Überreste der Stadt, die aus verschiedenen Jahrhunderten stammen, besichtigen. Dazu zählen die Ruinen eines Theaters, mehrerer Bäder, des für Ratsversammlungen genutzten Buleuterions, einer Sportanlage und der einstigen Prachtstraße. Besonders gut erhalten ist die Ilyas Bey Moschee aus dem 14. Jahrhundert.