Das Kastell St. Peter
Das beinahe vollständig erhaltene Kastell von St. Peter ist nicht nur das Prunkstück der Stadt Bodrum und ihr Wahrzeichen, sondern auch eine der prächtigsten Ritterburgen Europas. Die imposante äußere Erscheinung der Burg wird ergänzt durch ihr faszinierendes Innenleben.
Die Burg wurde zwischen 1413 und 1420 von Kreuzrittern errichtet, die dafür auch Überreste des weltbekannten Maussolleions, einer prachtvollen Grabstätte der antiken Stadt Halikarnassos, verwendeten. Die Leitung über das aufwendige Bauprojekt hatte der deutsche Architekt Heinrich Schlegelholdt. Ein bedeutender Teil der Burg, der englische Turm, kam im Jahr 1480 hinzu. Er entstand während der Herrschaft von Heinrich IV und wurde durch Spenden finanziert, die englische Bürger gaben, um sich von ihren Sünden freizukaufen. Im Jahr 1523 übernahmen die Osmanen die Burg letztlich kampflos und nutzten sie zunächst als Verbannungsort. Während des griechischen Aufstandes im Jahre 1824 diente die Burg den Türken als Hauptquartier. Auch die Italiener machten das Bauwerk nach dem Ersten Weltkrieg und der Besetzung der Türkei zu ihrer Basis.
Im Inneren der Burg können Besucher viele Skulpturen aus verschiedenen Epochen entdecken und einen besonders schönen Garten besichtigen, der aus fast allen in der Region beheimateten Baum – und Pflanzenarten besteht. Auch finden regelmäßig Konzerte und Aufführungen statt. Zudem beherbergt die Burg ein sehenswertes Unterwassermuseum, dessen Highlight das Schiff von Uluburun ist.
Bei dem Schiff von Uluburun handelt es sich um das Wrack eines spätbronzezeitlichen Segelschiffes, das mit Fracht und Ausstattung gehoben wurde. Die Herkunft des Schiffes gibt bis heute Rätsel auf, da es Gegenstände aus verschiedenen Städten der damaligen Zeit geladen hatte. Das Schiffswrack ist jedoch ein bedeutsames Zeugnis dafür, dass bereits in der Bronzezeit ein weit gespanntes Handelsnetz existierte.
