Das Amt für Religiöse Angelegenheiten in der Türkei plant, die bedeutendsten Moscheen jeder Stadt besser für behinderte Menschen zugänglich zu machen. Der Leiter des Amtes, Prof. Mehmet Görmez, betont, dass die wichtigsten Moscheen der Türkei neu gestaltet werden sollen, um auch behinderten Bürgern den uneingeschränkten Besuch der Gotteshäuser zu ermöglichen.
Das Amt für Religiöse Angelegenheiten reagiert damit auf zahlreiche Anfragen behinderter Bürger, die Schwierigkeiten haben, Moscheen zu betreten und zu verlassen, da diese oft zu viele Stufen und Schwellen haben oder zu eng sind. Die meisten Moscheen in der Türkei wurden zu Zeiten errichtet, da der Gedanke an behindertengerechtes Bauen noch nicht in den Köpfen der Menschen existierte.
Das Problem der für behinderte Menschen kaum zugänglichen Moscheen betrifft nicht nur die Türkei, sondern auch andere Länder, in denen viele Muslime leben, zum Beispiel Deutschland. So wurde im Jahr 2009 in Münster erstmals eine Moschee behindertengerecht umgebaut. Zu diesem Zweck hatte die Türkisch-Islamische Union Münster 36.0000 Euro Spendengelder gesammelt, die schließlich dafür aufgewendet wurden, die Moschee am Bremer Platz um ein Stockwerk zu erhöhen und mit einem Fahrstuhl auszustatten.
Über die geplanten Maßnahmen des Amtes für Religiöse Angelegenheiten in der Türkei gibt es bislang noch keine näheren Informationen, jedoch könnte das gelungene Beispiel Münster richtungweisend sein. In der Türkei gibt es rund 80.000 Moscheen, die nicht nur von vielen Türken zu religiösen Zwecken besucht werden, sondern auch von Touristen, die sich an der faszinierenden Architektur erfreuen. So kämen behindertengerechte Maßnahmen auch dem Tourismus zu Gute.