Heute ist der 25.11.2024

Sie ist schon lange untergegangen, aber immer noch eine der berühmtesten Städte der Welt: Troja. Die Überreste dieses Ortes, der einer Sage nach Schauplatz eines dramatisches Krieges und einer spektakulären List war, liegen im Nordwesten der Türkei am Hellespont und ziehen viele Touristen aus aller Welt an.

Nun ist es dem türkischen Kultur – und Tourismusministerium gelungen, 24 Artefakte aus Troja, die im Jahr 1873 illegal aus dem Land geschmuggelt worden waren, zurückzuholen. Seit 2009 befanden sich die 4500 Jahre alten Stücke, darunter goldene Armbänder und Halsketten, im Penn Museum in Pennsylvania. Als Gegenleistung für die Rückgabe werden die Artefakte 2016 für eine Ausstellung wieder in die USA verliehen. Derzeit sind die Stücke, die zusammen einen geschätzten Wert von zehn Millionen Dollar haben, im Museum für anatolische Zivilisationen in Ankara zu sehen.

Seit Jahren bemüht sich das türkischen Kultur – und Tourismusministerium darum, ins Ausland geschmuggelte Artefakte zurückzubekommen. Im Zeitraum zwischen September 2007 und September 2012 wurden 3336 historische Gegenstände, die sich unter anderem in den USA, in Großbritannien, Österreich, Deutschland, Kroatien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Schweiz befanden, wieder in die Türkei geholt. Auch Verhandlungen mit Bulgarien über die Rückführung einiger Artefakte wurden bereits zu einem guten Abschluss gebracht.

Einige Stücke aus Troja sind im Pushkin Museum in Russland gelandet, für deren Rückführung sich die Türkei ebenfalls einsetzt. Die erfolgreiche Kooperation mit dem Penn Museum weckt Hoffnung, dass auch diese Verhandlungen Erfolg haben werden.

Mit dem zum neuen Schuljahr beginnenden Wahlfach Kurdisch an staatlichen Schulen soll das Verhältnis zwischen der Mehrheit der türkischen Bevölkerung und der kurdischen Minderheit im Land verbessert werden. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Türkei, dass Kurdisch in staatlichen Schulen gelehrt wird. An Universitäten gibt es bereits kurdische Studiengänge.

Die Kurden bilden die größte Minderheit innerhalb der Türkei. Rund 15 Millionen Kurden leben im Land, vorrangig an der Grenze zu Syrien und dem Irak. Da die Kurden von der türkischen Regierung lange Zeit nicht als eigenständiges Volk anerkannt wurden und ihre Sprachen und Gebräuche per Gesetz verboten waren, kam es immer wieder zu Aufständen, die in einen Bürgerkrieg mündeten. Zu Beginn der 1990er Jahre begann die türkische Regierung schließlich langsam mit Reformen, die den Kurden mehr Anerkennung brachten. So wurde auch das Verbot der kurdischen Sprache aufgehoben.

Der amtierende Ministerpräsident der Türkei, Recep Tayyip Erdogan, setzt sich mehr als jeder seiner Amtsvorgänger dafür ein, die Spannungen zwischen der türkischen Mehrheit und der kurdischen Minderheit zu lösen. Dennoch bleibt die Lage heikel und von Gewalt geprägt. Viele Kurden leben in großer Armut. Der neu eingeführte Kurdischunterricht an staatlichen Schulen ist aber ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Kurdische Politiker wünschen sich für die Zukunft noch umfassendere Umstrukturierungen im staatlichen Schulwesen und fordern, dass Kurdisch für kurdische Kinder zum Pflichtfach erhoben wird.

Ein kulturell faszinierendes Land wie die Türkei hat nicht nur Nationalmuseen, Nationaldenkmäler und Nationaltheater zu bieten, sondern auch ein Nationalgetränk, das erwachsene Urlauber durchaus kennen lernen sollten: den Raki.

Die Ursprünge des Raki liegen im 15. Jahrhundert. Sowohl die türkische als auch die griechische Bevölkerung des Osmanischen Reiches hat Raki hergestellt und bald für seine Verbreitung in andere Kulturkreise gesorgt. Das alkoholische Getränk besteht vor allem aus Anissamen und Weintrauben. Die Weintrauben werden getrocknet, vergoren und destilliert, um anschließend mit dem Anis angereichert und erneut destilliert zu werden. Der Alkoholgehalt liegt am Ende bei 40 bis 50 Prozent und der Geschmack erinnert an Lakritze.

In der Türkei wird der Raki traditionell mit Wasser verdünnt oder mit Eis versehen. Dies führt zum Louche-Effekt, zu einer milchige Trübung der ursprünglich klaren Flüssigkeit, die dem Raki auch seinen Beinamen Löwenmilch eingebracht hat. Für den Raki gibt es ein eigenes Glas, das sehr schlank und hoch ist.

Ein besonderes Erlebnis für Touristen ist die Rakıtafel, die in der Landessprache Rakı sofrası heißt. Dabei handelt es sich um ein festliches Vorspeisenbuffet mit vielen kalten und warmen Gerichten, zu denen der Raki getrunken wird. Für die richtige Stimmung sorgt türkische Arabeske-Musik. Die Teilnahme an einer Rakıtafel kann sich über viele Stunden hinziehen und bietet die Gelegenheit, Menschen kennen zu lernen und in die türkische Kultur einzutauchen.


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