Heute ist der 02.04.2025

Wenn 2013 im schwedischen Malmö der 58. Eurovision Song Contest stattfindet, wird die Türkei nicht dabei sein. Die Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT) wird keinen Künstler entsenden, der sich mit den Konkurrenten aus ganz Europa misst. Als Begründung für den Verzicht gab die TRT die erfolglosen Ergebnisse der letzten Jahre an. Diese Erklärung erscheint jedoch wenig überzeugend, da die Türkei 2003 den Eurovision Song Contest gewann und sich danach noch einmal unter den Top 3, dreimal unter den Top 5 und zweimal unter den Top 10 platzieren konnte. Erfolglosigkeit sieht anders aus.

Es wird daher vermutet, dass die TRT unzufrieden mit dem Reglement des Eurovision Song Contests ist und sich benachteiligt fühlt, weil Deutschland, Frankreich, England, Spanien und Italien direkt ins Finale einziehen dürfen, ohne am Halbfinale teilnehmen zu müssen. Auch der Umstand, dass seit 2011 das Ergebnis aus 50 Prozent der Zuschauerbewertung und 50 Prozent der Jurybewertung berechnet wird, missfällt der TRT.

Innerhalb der türkischen Opposition weckt die Entscheidung der TRT heftige Kritik. Die Opposition sieht es als Fehler an, dass die Türkei eine Möglichkeit versäumt, sich zu präsentieren, und kann nicht nachvollziehen, dass die TRT einen Wettbewerb boykottiert, nur weil er in den letzten zehn Jahren nicht gewonnen wurde. Auch Bosnien-Herzegowina hat seine Teilnahme am Eurovision Song Contest 2013 abgesagt, jedoch nicht aus Unzufriedenheit, sondern aus finanziellen Gründen. Insgesamt werden in Malmö 39 Nationen am Start sein, so wenig wie seit 2006 nicht mehr.

Bei einer Aufzählung der beliebtesten Urlaubsorte in der Türkei fällt der Name Sirince für gewöhnlich nicht. Das kleine Bergdorf, in dem 600 Menschen wohnen, wird zwar gerne besucht, ist aber kein Tourismusmagnet. Nun, im Winter 2012, erlebt der beschauliche, nahe bei Selçuk gelegene Ort jedoch einen kleinen Boom und kann eine für die Winterzeit sehr außergewöhnliche, hundertprozentige Belegung der Hotelbetten vermelden. Grund für den Ansturm auf Sirince ist der angebliche Weltuntergang am 21. Dezember.

Am 21. Dezember endet dem Maya-Kalender nach eine Zeitrechnung, bevor eine neue beginnt. Viele Menschen sehen darin eine unheilvolle Vorhersage. Das Dorf Sirince soll über eine besondere Energie verfügen, von der sich Weltuntergangs-Gläubige Rettung versprechen. In Sirince, so heißt es, sei die Jungfrau Maria in den Himmel aufgefahren. Sirince liegt auf einer Höhe von 350 Meter und ist geprägt von Häusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert, engen, malerischen Gassen und grünen Tälern, in denen Olivenbäume, Weinreben und Obstbäume wachsen. Auf dem kleinen Basar werden einheimische Erzeugnisse aus Wein, Oliven und Ziegenkäse sowie Schmuck, Textilien und Souvenirs verkauft.

Das Dorf hat, trotz der positiven Energie, die ihm nachgesagt wird, eine durchaus dramatische Geschichte. Bis 1923 lebten in Sirince vorwiegend Griechen, die jedoch zwangsumgesiedelt wurden. Ihre Plätze nahmen Türkei ein, die bis dahin in den griechischen Städten Saloniki und Kavala heimisch gewesen waren.

Das türkische Fernsehen befindet sich auf dem Vormarsch. Immer mehr türkische TV-Serien werden ins Ausland verkauft, teilweise sogar für mehr Geld als amerikanische Fernsehhighlights. Türkische Fernsehserien, besonders Soap-Operas, die über Familien handeln, sind in der Balkanregion, im Nahen Osten sowie in Zentralasien sehr beliebt. Sie werden dort täglich zur Hauptsendezeit ausgestrahlt. Rund 150 türkische Serien laufen derzeit in anderen Ländern über die Bildschirme. In diesem Jahr konnte das türkische Fernsehen seine Auslandsverkäufe im Vergleich zu 2011 um 25 Prozent steigern. Für bis zu 125 000 Dollar wird eine einzelne Episode verkauft. Dies bringt dem türkischen Fernsehen jährlich rund 100 Millionen Dollar ein. Weitere Einnahmen kommen durch den Verkauf von Merchandising-Produkten hinzu.

Dass der westeuropäische Markt noch nicht erobert werden konnte, soll sich in Zukunft ändern. Das Unternehmen Global Agency versucht, türkische Serien in Frankreich zu etablieren. Bei entsprechendem Erfolg folgen Italien und Spanien. Zudem startet in Schweden bald die Ausstrahlung der türkischen Erfolgsserie „Son“.

Von der Beleibtheit der türkischen Unterhaltungssendungen im Ausland profitiert auch der Tourismussektor. Viele der Zuschauer aus aller Welt wollen die Orte, die sie im Fernsehen bewundern, einmal real erleben oder gar bei den Dreharbeiten zusehen. Zudem nimmt der kulturelle, sprachliche und somit letztlich politische Einfluss der Türkei durch die exportierten TV-Erfolge zu.


© TUERKEI.CC | Alle Rechte vorbehalten | Türkei Reisen | Türkei Urlaub | Cluburlaub Türkei | Clubanlagen online buchen | Clubanlagen Anlagen | Impressum | Datenschutz | Keine Haftung für Irrtümer.