Die Frauen Kultur Stiftung Istanbul plant ein neues Museum, das ausschließlich türkischen Frauen gewidmet sein soll, die Vorreiterin auf ihren Gebieten waren und zu ihrer Zeit Mutiges und Revolutionäres gewagt haben. Der Hauptfokus liegt dabei zunächst auf Pionierinnen aus den Bereichen Kultur und Kunst, die in Istanbul gewirkt haben. Zu diesen Pionierinnen zählen beispielsweise Anna Comena, die im 11. Jahrhundert als erste Person weltweit ihre Memoiren verfasst hat, Afife Jale, die erste muslimisch-türkische Schauspielerin, Elbis Gesaratsyan, die Herausgeberin des ersten armenischen Frauenmagazins im Osmanischen Reich, und Evrim Alataş, die als erste Kurdin in der Türkei Drehbücher schreibt.
Die Idee zu diesem Museum kam der Unternehmerin Gülümser Yıldırım, als sie herausfand, dass der ägyptische Basar in Istanbul, der zweitgrößte Basar der Stadt, auf eine Frau zurückgeht. Im Jahr 1597 gab Safiye, die Ehegattin eines Sultans, den Bau des überdachten Basars in Auftrag, um die Händler und ihre Waren vor schlechtem Wetter zu schützen. So wie Safiye gab es in der Vergangenheit der Türkei viele Herrscherfrauen, die ihren Einfluss zur Realisierung von wohltätigen und kulturellen Projekten nutzten. Da dies in den Geschichtsbüchern nur wenig gewürdigt wird, soll das neue Museum Abhilfe schaffen und diese Frauen in Erinnerung rufen.
Die Frauen Kultur Stiftung Istanbul hat für ihr Projekt keine Geldgeber, sondern setzt ganz auf ehrenamtlichen Einsatz.