Die neu veröffentliche Studie von der türkischen Gewerkschaft für Demokratische Pädagogen lässt dies zumindest erahnen. Was hierbei herausgefunden wurde, hört sich zumindest nicht nach leidenschaftlichen türkischen Viellesern an. Offensichtlich stehen dort Bücher nicht gerade an besonders wichtiger Stelle sondern erst an Platz 235 bei den alltäglichen Gebrauchsgegenständen. Das sollte sich schnellstens ändern, denn dieser Missstand führt dazu, dass die Schüler teilweise schwerwiegende Probleme haben beim Leseverständnis. So lagen diese laut der Pisa-Studie weit abgeschlagen auf Platz 41. Allerdings ist Österreich mit dem Platz 39 auch nicht gerade sehr viel besser dran.
Nun will man das Bildungssystem in der Türkei reformieren, damit die Kinder bereits in den frühen Jahren der Schulzeit mehr und mehr mit dem Lesen konfrontiert werden. So verbringt der durchschnittliche Türke im Jahr gerade mal schlappe 6 Stunden mit Lesen, was wahrlich nicht gerade besonders viel ist. Nur 1 von 100 Türken liest regelmäßig und gerne ein gutes Buch. Warum das so ist? Zum einen – so behaupten zumindest türkische Jugendliche – sind ihnen Bücher schlichtweg zu teuer, also nutzen sie lieber Raubkopien. Ein Buch kostet im Verhältnis zum dortigen Verdienst ein Vielfaches mehr als bei uns. Zum anderen gibt es in der Türkei leider sehr wenige Bibliotheken im Vergleich beispielsweise zu Deutschland, in denen Bücher kostenlos jedem zur Verfügung stehen. Dennoch sind türkische Autoren beliebt und international sogar sehr erfolgreich.