In antiker Zeit war Ephesos eine der größten und bedeutendsten Städte der griechischen Küste Kleinasiens und wurde von den Römern zur Hauptstadt der Provinz Asia ernannt. Auf dem Höhepunkt lebten vermutlich bis zu 200.000 Menschen in Ephesos. Heute zählen die Ruinen dieses Ortes, der nahe Selcuk und 70 Kilometer südlich der Tourismusmetropole Izmir liegt, zu den beeindruckendsten historischen Zeugnissen und begeistert Forscher sowie Touristen aus aller Welt.
Die österreichische Archäologin Sabine Ladstätter, Leiterin des Österreichischen Archäologischen Instituts, ist nun auf einen weiteren faszinierenden Fund in Ephesos gestoßen. Mittels modernster Radartechnik konnten sie und ihr Team eine prächtige Villa aus dem 5. Jahrhundert orten und freilegen. Der luxuriöse Bau wurde nahe des einstigen Hafens von Ephesos errichtet und wohlhabenden Bürgern als Residenz überlassen.
Landstätter stieß bei den Ausgrabungen auf Repräsentationsräume, einen großen Speisesaal und einen Empfangsbereich mit prachtvollen Mosaikböden. Auch entdeckten die Archäologin und ihr Team mehrere Lagerräume, aus denen sie einige wertvolle Fundstücke bergen konnten, darunter Amphoren, Schmuck und mehr als 700 Münzen. Vom Obergeschoss der Villa sind marmorne Böden, Wandmalereien und Säulen erhalten geblieben, die weitere Eindrücke von der früheren Pracht der Residenz geben.
Die Villa wurde im siebten Jahrhundert durch einen verheerenden Brand zerstört. Ephesos selbst verlor in byzantinischer Zeit durch die Versandung des Hafens zunehmend an Bedeutung. Die Stadt wurde mehrfach erobert und ging schließlich im 14. Jahrhundert weitestgehend unter, nachdem die Türken sie erobert und die Bevölkerung deportiert hatten.