Heute ist der 20.10.2024

Dass deutsche Märchen und Sagen bis heute nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern auf der ganzen Welt bekannt und beliebt sind, ist vor allem den Gebrüdern Grimm zu verdanken, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts begannen, die über Generationen mündlich weitergegebenen Geschichten in gedruckter Form zu veröffentlichen. Etwas Vergleichbares gab es in der Türkei nicht, bis jetzt.

Im Auftrag des Çitlembik-Verlages hat sich die Autorin Serpil Ural daran gemacht, türkische Volksmärchen zu sammeln und herauszugeben. Zu diesem Zweck forschte sie über mehrere Monate in allen Teilen des Landes und verbrachte viel Zeit in der Folklore-Bibliothek des türkischen Ministeriums für Kultur und Tourismus. Das so entstandene Buch ist nun auch in englischer Sprache erhältlich: „From Ağrı to Zelve“. Der türkische Originaltitel des Werkes lautet „Ağrı’dan Zelve’ye“.

Das Buch enthält 26 Volksmärchen, deren Schauplatz vor allem die Region Anatolien ist. Jede Geschichte ist nicht länger als zwei Seiten und somit ideal für Kinder. Auch die zahlreichen Illustrationen richten sich vor allem an jüngere Leser, die einen lebendigen Einblick in die türkische Folklore erhalten sollen. Für die erwachsenen Leser sind kulturelle Informationen über die Gegend, aus der jede einzelne Geschichte stammt, beigefügt.

Einige der bekanntesten Figuren der türkischen Märchentradition, die auch in Serpil Urals Sammlung nicht fehlen, sind Nasreddin, der vergleichbar mit Till Eulenspiegel ist, die Sieben Schläfer von Ephesus sowie Karagöz und Hacivat. Karagöz ist ein einfacher Mann aus dem Volk, der häufig Aufgaben übernehmen muss, denen er nicht gewachsen ist, während sein Nachbar Hacivat die Bildungsschicht vertritt. Die türkischen Märchen und Sagen bieten eine besondere Einsicht in die Traditionen des Landes und in die Volksseele.

Istanbul bastelt weiter an seinem Status als Weltstadt und plant neben den vielen Großprojekten, die bereits laufen, nun auch einen neuen Flughafen. Dieser soll mit einer jährlichen Kapazität von 120 Millionen Passagieren die beiden anderen Flughäfen der Stadt, die zusammen rund 50 Millionen Passagiere im Jahr abfertigen, deutlich übertreffen.

Der neue Airport wird voraussichtlich im Norden Istanbuls entstehen und bis zum Jahr 2016 einsatzbereit sein. Die offizielle Ausschreibung des Projektes erfolgt nächstes Jahr. Die Kosten des neuen Flughafens dürften sich nach Einschätzung des Verkehrsministeriums auf vier Milliarden Euro belaufen.

Mit diesem neuen Riesen-Airport trägt Istanbul der wachsenden bevölkerungsdichte und dem zunehmenden Touristeninteresse Rechnung. In Istanbul leben derzeit etwa 13 Millionen Menschen. Darüber hinaus soll der Flughafen die Chancen Istanbuls, den Zuschlag für die Olympischen Spiele 2020 zu erhalten, erhöhen. Istanbuls Konkurrenten um die Ausrichtung des sommerlichen Sportevents sind die japanische Hauptstadt Tokio und die spanische Metropole Madrid. Auch für die Ambitionen der Türkei, die Fußballeuropameisterschaft 2020 ins Land zu holen, ist ein neuer Riesen-Flughafen sinnvoll.

Weitere Bauprojekte in Istanbul, die der Infrastruktur dienen, sind eine dritte Autobahnbrücke über den Bosporus und ein neuer Kanal zwischen dem Marmara-Meer und dem Schwarzem Meer, der die Bosporus-Meerenge entlasten soll. Des Weiteren laufen in der größten Stadt der Türkei derzeit die Arbeiten an einem Kunst-Zentrum, einer Riesen-Moschee und einem Olympia-Komplex.

Der Europa-Nostra-Preis wird jährlich in mehreren Kategorien von der Europäischen Union für herausragende Leistungen im Bereich der Wahrung von Kulturerbe vergeben. In diesem Jahr bekam die Türkei gleich zwei dieser Ehrungen zugesprochen, für den İlyas Bey Komplex und für die Allianoi Initiative.

Der İlyas Bey Komplex wurde in der Kategorie „Erhaltung“ ausgezeichnet. Der Komplex befindet sich in der archäologischen Stätte von Milet, 80 Kilometer südlich der Stadt İzmir, und besteht unter anderem aus einer Moschee, einer Schule und einem Hamam. Er entstand durch die Restaurierung von religiösen Bauwerken aus dem 15. Jahrhundert. Die Jury lobte den feinfühligen Umgang mit den mittelalterlichen Überresten sowie die Prämisse des Komplexes, die Bevölkerung mit ihrem kulturellen Erbe vertraut zu machen.

Die Allianoi Initiative, die den Europa-Nostra-Preis in der Kategorie „Herausragende Leistungen von Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen“ erhielt, hatte um den Erhalt einer antike Stätte in Izmir gekämpft, die durch die Errichtung eines Staudammes bedroht war. Zwar verlor die Initiative den zehnjährigen Kampf, wurde aber für das leidenschaftliche Bemühen geehrt.

Die Preisverleihung fand im Hieronymus-Kloster in Lissabon statt. Anwesend waren unter anderen der Europäische Kommissar für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, Androulla Vassiliou, und der türkische Botschafter in Lissabon, Ali Kaya Savut, Die Auszeichnungen wurden von dem Architekten des İlyas Bey Komplexes, Cengiz Kabaoğlu, und vom Sprecher der Allianoi Initiative, Dr. Ahmet Yaras, entgegengenommen. Beide Preise sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert.


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